Konstantin Lannert, Curator // Who Is Who guide to the Munich Art Scene

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Konstantin arbeitet als Ausstellungsmacher, unter anderem für das Münchner Stadtmuseum.

Man sieht ihn kaffeetrinkend im Stadtcafé, wild herumgestikulierend Gespräche führen im Kunstraum München oder Prince of Wales. Feierabendbiere trinkt er in der Favoritbar, da sich eines der kommenden Ausstellungsprojekte allerdings maßgeblich mit dem Biere auseinandersetzen wird, kann von Feierabend eigentlich keine Rede sein.

 

 

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„Ich vermute: alles wurde immer größer beim Kunstwochenende. Dass zeitgenössische Kunst derzeit so viele Menschen umzutreiben scheint, ist natürlich großartig. An Kunstwochenende und Open Art ballen sich aber nicht nur Ausstellungseröffnungen, es handelt sich dabei ja auch um eine Bestandsaufnahme der Kunststadt München. Ich vermute: alle sind zufrieden, wollen aber mehr.“

„Das Kunstwochenende soll natürlich Aufmerksamkeit erzeugen und als gemeinsame Veranstaltung Menschen zur Kunst und in die Galerien locken. Ich erwarte in diesem Sinne konzentrierte Ausstellungen und eine gute Stimmung. Schlaglichter wie das Kunstwochenende beweisen dann Strahlkraft, wenn sich in dem Lichtkegel ganz unterschiedliche Positionen finden lassen.“

„Grundsätzlich wünsche ich mir natürlich eine maximal dynamische Kunstszene. Da das Kunstwochenende in erster Linie eine Veranstaltung von Münchner Galeristinnen und Galeristen ist, erwarte ich von diesen ein gutes Auge, jede Menge Mut und bedingungsloses Vertrauen in ihre Künstler und Künstlerinnen.“

„München ist unglaublich wohlhabend und beinah übertrieben gesund. München geht es blendend. Klar ist aber auch, dass das für ganz viele hier und woanders nicht zutrifft. Ein kritisches Bewusstsein für diese Situation sollte also kein Luxus, sondern eine Selbstverständlichkeit sein.“

„Filmfest, Opernfestspiele, Kunstwochenende 2015: Da mag es punktuelle Überschneidungen geben und im besten Fall wird das alles gut besucht, von Münchnern und Gästen aus aller Welt. Das Event des Sommers ist für mich aber der Starnberger See. Ich bin da an den Synergien zwischen meinem Rennrad, der Olympiastrecke und dem Sonnenuntergang am Ostufer interessiert.“

„Ich hoffe jedenfalls sehr, dass jede einzelne Ausstellung etwas Besonderes wird. Gespannt bin ich auf Hedwig Eberle (bei Galerie Jahn Baaderstraße), Carol Bove und Sylvia Bächli (bei Barbara Gross) sowie auf die Ausstellung von Justin Almquist (bei Deborah Schamoni). Auch die Neupräsentation der Sammlung Goetz im Haus der Kunst, kuratiert von Gürsoy Doğtaş, wird sicherlich bemerkenswert werden!“

– Interview by Maria Inés Plaza Lazo for Reflektor M –