Rüdiger Maaß ist Gründer der Unternehmensberatung CODEX Partners und verfolgt und sammelt zeitgenössische Kunst seit den 80er Jahren.
Er ist im Vorstand des Kunstvereins München, Mitglied im Gremium Bildende Kunst, das den renommierten ARS VIVA Preis verleiht und Teil des Kuratoriums der Stiftung Federkiel.
„München braucht Galerien, die neue Künstler entdecken und entwickeln. Und herausfordernde Ausstellungen machen. Die Galerien sollen ein aktives Bindeglied sein zwischen den Künstlern, den Akademien und den Institutionen.“
„Aus meiner Wahrnehmung heraus hat sich die Akademie der Bildenden Künste mehr geöffnet und leistet heute einen aktiveren Beitrag zur Kunstszene in München. Zudem gibt es sehr gute Institutionen für junge Kunst, allen voran der Kunstverein.“
„Aber auch die Museen, wie das Lehnbachhaus und das Haus der Kunst, leisten wichtige Beiträge zum zeitgenössischen Kunstdiskurs. Zudem gibt es gute und immer wieder neue Off-Spaces und Initiativen, wie Reflektor-M.“
„Allerdings ist für viele junge Künstler das Leben in München zu teuer, und es gibt zu wenig gute, junge, international arbeitende Galerien. Deshalb sehen sich viele junge Künstler gezwungen, München auf kurz oder lang zu verlassen.“
„Seit 2-3 Jahren tut sich in der Münchner Galerienszene etwas, aber das reicht aus meiner Sicht noch lange nicht. Dieses Problem haben wegen Berlin und abgesehen von Köln aber natürlich auch alle anderen deutschen Städte.“
„Der Kontext, in dem Kunst entsteht, ist für mich sehr relevant, als einer von mehreren Einflussfaktoren der Kunst. Bei manchen Künstlern und Werken steht er sogar als Einflussfaktor im Vordergrund. Ich nehme München als sehr reiche und gewissermaßen auch satte Stadt allerdings nicht als optimalen Ort für die Kunstproduktion wahr.“
„Ich habe das Gefühl, dass hier ein gewisses „Reizklima“ fehlt, das Kunst positiv beeinflussen kann.“
– Interview by Maria Inés Plaza Lazo for Reflektor M –